„Von allem, was der Mensch baut und aufbaut, gibt es nichts Besseres und Wertvolleres als Brücken.“

 

Ivo Andric

 

Thematische Kurssuche

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Programm / Psychodrama in verschiedenen Arbeitsfeldern

Alpha, Beta, Gamma und Omega (244208)

Fr. 19.07.2024 (14:30 - 14:00 Uhr) - So. 21.07.2024 in Stuttgart
DozentInnen: Rosemarie Budziat

Schon mal was von der Alpha-, Beta-, Gamma-Position oder dem Sündenbock in Gruppen gehört? Diese Bezeichnungen werden fast schon umgangssprachlich verwendet.
Raoul Schindler hat in den 50ern ein sehr spannendes soziodynamisches Positionsmodell mit diesen Bezeichnungen entwickelt. Er beschreibt, welche Positionen in Gruppen und Teams möglich sind, wann, wie und warum sie sich herausbilden und wie man als Gruppenleitung oder Führungskraft dynamisch damit umgehen kann.
Allein die Alpha-Position in den Blick zu nehmen oder den „Sündenbock“ aus der Gruppe zu entfernen, reicht meistens nicht aus. Auch die Rolle der Leitung kann sich in verschiedenen Positionen bewegen.
Nach der Vorstellung des soziodynamischen Modells werden verschiedene Situationen aus der Praxis der Teilnehmer*innen und der aktuellen Fortbildungsgruppe damit analysiert und psycho- und soziodramatisch bespielt.

Kompaktqualifikation - Kompentent mit Gruppen Arbeiten (241901)

Do. 19.09.2024 (14:30 - 13:00 Uhr) - Sa. 24.01.2026 in Oberursel
DozentInnen: Martina McClymont-Nielitz

Das Kurzcurriculum richtet sich an alle, die professionell mit Gruppen arbeiten oder dies planen. Ziel des Curriculums ist es, sicherer im Umgang mit Gruppen zu werden und diese mit Hilfe kreativer und handlungsorientierter Methoden kompetent und erfolgreich leiten zu können.

Im Rahmen des vierteiligen Kurzcurriculums werden folgende Themenschwerpunkte behandelt:

- Einstieg und Beendung von Prozessen
- Förderung der Gruppenbildung und Gruppenkohäsion
- Verständnis der Oberflächen- und Tiefenstruktur von Gruppen, der Soziometrie, Gruppendynamik und Gruppenpositionen
- Umgang mit Konflikten in Gruppen und mit „schwierigen“ Gruppenmitgliedern
- Konstruktive Gestaltung der Gruppenphasen und Reflexion der dazugehörigen eigenen Leitungsposition

Neben theoretischen Inputs zum besseren Verständnis für Gruppenprozesse, werden wirksame Gruppenmethoden und -tools innerhalb der Seminargruppe erfahren und ausprobiert. Dabei wird auch die eigene Haltung zu und in Gruppen, der eigene Umgang mit Führung und Macht sowie mit Ethik und Verantwortung reflektiert.

In Kooperation mit dem Moreno Institut Edenkoben/Überlingen

Aufstellungsarbeit nach Moreno in Organisationen, Teams, Gruppen und Familien (246104)

Fr. 27.09.2024 (14:30 - 14:00 Uhr) - So. 29.09.2024 in Stuttgart
DozentInnen: Peter Wertz-Schönhagen

Die Aufstellungsarbeit nach J.L. Moreno bietet eine wissenschaftlich fundierte Methode mit sehr langer Tradition in der Arbeit mit Familien, Teams, Gruppen und Organisationen. Durch den Einsatz vielfältiger psychodramatischer und soziometrischer Techniken wird das kreative Potential aller am Prozess Beteiligten freigesetzt.
In der Aufstellungsarbeit geht es um das innere Bild eines Einzelnen von seiner Familie, dem Team, der Gruppe oder Organisation. Aus der Vielfalt der psychodramatischen und soziometrischen Möglichkeiten wird jeweils die wirkungsvollste Form gewählt. Ziel ist es, verborgene Ressourcen aufzuspüren und zu aktivieren, versteckte Botschaften zu ergründen, Loyalitätskonflikte aufzudecken und damit zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln.
Dabei kommen Techniken wie Doppeln, Rollentausch und Spiegeln zum Einsatz.
Verschiedene Möglichkeiten zum Üben und Sich-Ausprobieren sind vorgesehen.

PD-Szene-ONLINE - Räume öffnen (240513)

Do. 10.10.2024 18:00 - 20:00 Uhr in ZOOM
DozentInnen: Natalie Halevy

Wenn wir online arbeiten, sind wir immer doppelt da: wir sitzen in unserem eigenen Zimmer und gleichzeitig im virtuellen Raum auf dem Bildschirm. Wir wollen diese beiden Räume psychodramatisch lebendig werden lassen und schauen, welche anderen Türen sich dadurch öffnen lassen.

Einzel- und Gruppentherapie mit Kindern (241701)

Fr. 18.10.2024 (15:00 - 12:00 Uhr) - So. 18.01.2026 in Ulm
DozentInnen: Alfons Aichinger

Die beeindruckende Kreativität von Kindern, in einer leidvollen Situation im Symbolspiel das Lustvolle herauszuholen und sich als aktiv gestaltendes, schöpferisches Wesen zu erleben, faszinierte Moreno, als er vor dem 1. Weltkrieg als junger Mediziner auf seinen Spaziergängen in den öffentlichen Gärten Wiens Kinder beobachte und mit ihnen spielte.
Obwohl Moreno wesentliche Anregungen für die Entwicklung des Psychodramas aus dem kindlichen Spiel gewonnen und in seiner frühen Schaffensperiode mit Kindern gearbeitet hat, entwickelte er das Psychodrama als Therapieverfahren nur für Erwachsene. Da aber Kinder eine spezifische Darstellungs- und Verarbeitungsweise haben und deshalb auch eine eigene Methode benötigen, haben Aichinger und Holl das Psychodrama für Kinder abgewandelt.
Die wesentlichen Veränderungen unseres Ansatzes, den wir in über 40 Jahren erprobt und weiterentwickelt haben, sind:
1. Im Unterschied zu Erwachsenen reinszenieren und bearbeiten Kinder ihre Konfliktsituationen, ohne sich mit den in den Szenen verbundenen Gefühlen wie Ohnmacht und Trauer erneut auszusetzen. Im Symbolspiel, dem »Königsweg« der Kinder und zu den Kindern, stellen Kinder ihre innere Wirklichkeit dar, eignen sie sich an und gestalten sie um. Daher wird in der Weiterbildung das Verständnis für die Symbolspiele gefördert.
2. Nimmt man diese ureigene Sprache der Kinder ernst, ist auch eine andere Form der Leitung verlangt. Im Unterschied zur Erwachsenentherapie spielen in der Kindertherapie die Therapeuten mit, wobei sie sich die Rollen von den Kindern übertragen lassen und aus therapeutischen Überlegungen heraus auch andere Rollen einnehmen. Neben strukturierenden Interventionen aus der Leiterebene werden die Psychodrama-Techniken der Erwachsenentherapie abgewandelt in den Rollen, die die Therapeuten im Symbolspiel einnehmen. Daher wird in der Weiterbildung geübt, wie über das Mitspielen der Therapeuten therapeutische Prozesse unterstützt und über störungsübergreifende und störungsspezifische Interventionen die Weiterentwicklung gefördert werden kann.
Obwohl die Gruppe der Gleichaltrigen für die Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung ist, werden die heilenden und prophylaktischen Kräfte der Gruppe in der therapeutischen Arbeit mit Kindern immer noch wenig genutzt. Da wir eine systematische Methode der Gruppentherapie mit Kindern entwickelt haben, wird die therapeutische Arbeit mit Kindergruppen neben der Einzeltherapie ein Schwerpunkt der Weiterbildung sein.
3. Um dem Kind und der Familie in ihrer Vielschichtigkeit gerechter zu werden, arbeiten wir mit dem Konzept der Teilearbeit. Moreno ging schon in den 30er Jahren von einem pluralistischen Selbstkonzept aus, wonach das Selbst eine Vielzahl unterschiedlicher und zum Teil widersprüchlicher und sich bekämpfender Anteile enthält. Unser psychodramatischer Teilearbeits-Ansatz in der Einzeltherapie, in der Familientherapie und in der Arbeit mit Kindern in der Trennungs- und Scheidungssituation wird in der Weiterbildung vermittelt.
4. Für Moreno sind psychische Störungen in erster Linie Beziehungsstörungen und immer im Umweltkontext zu sehen. Deshalb muss die Therapie mit Kindern multi-systemisch und kontextorientiert sein. In der Weiterbildung zeigen wir die von uns entwickelte psychodramatische Familienspieltherapie und Teilearbeit mit Familien.
Seminarinhalte:
In den ersten 5 Seminaren führen wir in die Grundlagen der kinderpsychodramatischen Einzel- und Gruppentherapie ein. In den nächsten 4 Seminaren zeigen wir, wie über störungsübergreifende Interventionen die vier psychischen Grundbedürfnisse nach Selbstwirksamkeit, Selbstwerterhöhung, Bindung und gelingende Beziehungen und Lust befriedigt werden können. Dann werden in vier weiteren Seminaren störungsspezifische Interventionen bei ausgewählten Störungsbildern (aggressive Störungen, Traumaentwicklungsstörungen, Angststörungen, psychische Störungen nach Trennung/Scheidung) behandelt. Zum Schluss werden in zwei Seminaren die Teilearbeit mit Familien und die Familienspieltherapie erarbeitet.
Der Kurs wird berufsbegleitend durchgeführt und umfasst 15 Wochenendseminare zu je drei Tagen.

Kompaktqualifikation Humanistische Psychotherapie - Schwerpunkt Psychodrama (241902)

Fr. 18.10.2024 (14:30 - 14:00 Uhr) - So. 25.01.2026 in Stuttgart
DozentInnen: Nikolas Danzinger

Als dritte Kraft neben Psychoanalyse und Behaviorismus nimmt die Humanistische Psychologie seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts einen wichtigen Platz in der Landschaft der psychologischen Theoriebildung ein. Die psychotherapeutischen Verfahren, die sich auf ihrer Grundlage entwickelt haben, sind vielfältig. Gemeinsam ist ihnen der humanistische Blick auf den Menschen und die Grundannahme, dass seelisches Wachstum ein Leben lang möglich und wünschenswert ist. Im breiten Fächer der humanistischen Verfahren nimmt das von J. L. Moreno entwickelte Psychodrama einen besonderen Platz ein, da es um die Kraft der psychischen Selbstorganisation durch äußeres Spielen auf der Psychodrama-Bühne weiß, diese nutzt und dabei ein authentisches Beziehungsangebot auf Augenhöhe macht. Als humanistische Psychotherapeut*innen ist es unser Ziel, Wahlfreiheit und Potentialentwicklung im Hier und Jetzt zu unterstützen. Dabei verstehen wir uns als gemeinsam Suchende beziehungsweise auf dem Weg Seiende.
Diese Kompaktqualifikation will das Zusammenwirken von humanistischer, psychodynamischer und psychodramatischer Theoriebildung in einem praxisnahen Konzept moderner Psychotherapie vermitteln. Verfahrensübergreifende Fähigkeiten und Behandlungstechniken in Beratung und Psychotherapie werden mit diagnostischen Aspekten und Behandlungsbesonderheiten verschiedener Krankheitsbilder verbunden.
Am Beginn stehen eine Einführung in das Menschenbild der humanistischen Psychotherapie sowie in das psychodynamische Konflikt- und Strukturmodell. Der diagnostische Blick wird geschärft, um ihn in den darauf folgenden Wochenenden durch vertiefte Einblicke in verschiedene Krankheitsbilder zu verfeinern, die beraterische und therapeutische Handlungskompetenz wird gestärkt. Themenschwerpunkte werden Depression, Psychose, posttraumatische Belastungsstörungen, Psychosomatik, Abhängigkeitserkrankungen, Persönlichkeitsstörungen sowie Suizid und Krisen sein.
Die Kompaktqualifikation richtet sich an alle Interessierten, sowie beraterisch, therapeutisch und supervisorisch arbeitenden Menschen. Vertreter*innen anderer therapeutischer Verfahren sind herzlich willkommen.
Die Kompaktqualifikation beinhaltet alle erforderlichen Sonderseminare für den Abschluss Psychodrama-Therapeut*in.
Für Vertreter*innen anderer humanistischer Verfahren sind die Seminare als Vertiefungsseminare zum Erwerb des Titels Humanistische Psychotherapie (AGHPT) anerkannt.

Alle Seminare sind auch einzeln buchbar, bei kompletter Buchung gewähren wir einen Preisnachlass.

Auf Wunsch werden Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg beantragt (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro je Seminar)

Die Einzelnen Seminare der Kompaktqualifikation finden Sie ab Seite .....

Theoretische Grundannahmen humanistischer Psychotherapie und tiefenpsychologisch (243110)

Fr. 18.10.2024 (14:30 - 13:00 Uhr) - So. 20.10.2024 in Stuttgart
DozentInnen: Sabine Kern

Allen psychotherapeutischen Schulen ist gemein, dass sie versuchen, Beeinträchtigungen des seelischen Erlebens sowie des daraus folgenden Handelns systematisch zu erkunden und seelisches Leiden zu mindern. Das Menschenbild und die Herangehensweisen, wie Heilung erzielt werden kann, unterscheiden sich aber. In der humanistischen Psychotherapie wird der Mensch als spontanes und zielgerichtetes Wesen gesehen, das neben der Erfüllung seiner physiologischen Grundbedürfnisse, auch nach Persönlichkeitsentwicklung strebt. Dies kann nur im Austausch mit dem sozialen Umfeld erfolgen. Der Fokus ist auf das Hier und Jetzt der Therapiesituation gerichtet, was dem szenischen Denken des Psychodramas entspricht. Dieser Blick auf Problemlagen sowie die wichtigsten Strukturtheorien, das Persönlichkeitsentwicklungs- und ein Veränderungsprozessmodell werden aus Sicht des Psychodramas erläutert und mit aktionsmethodischen Mitteln erfahrbar gemacht. Ergänzt wird die humanistische Sichtweise durch den Blick auf die Grundbegriffe der Tiefenpsychologie.

Das Aufgreifen verschiedener theoretischer Sichtweisen soll in einem lebendigen Erfahrungsaustausch münden. Eigene Fallbeispiele sind willkommen.

Dieses Seminar ist Teil der Kompaktqualifikation "Humanistische Psychotherapie" (zu finden auf Seite ...), kann aber separat gebucht werden.

Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg werden auf Wunsch beantragt. (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro). 

Rollenmanagement für Führungskräfte (246105)

Fr. 15.11.2024 (14:30 - 14:00 Uhr) - So. 17.11.2024 in Stuttgart
DozentInnen: Peter Wertz-Schönhagen

Führen ist ein einsames Geschäft. Führungskräfte brauchen Orte, an denen sie über ihre beruflichen Rollen reflektieren, ihr Handeln überprüfen und weiterentwickeln können.
Daher sind die Ziele des Seminars:
» Die eigene Rolle und Position in der Organisation zu analysieren,
» Den eigenen Führungsstil kreativ weiterzuentwickeln und Handlungsspielräume besser nutzen zu lernen,
» Den persönlichen Umgang mit Einfluss und Macht zu reflektieren,
» In (Interessens-) Konflikte reflektiert hineinzugehen, strukturiert und authentisch zu handeln,
» Kompetenzen durch Führungswissen und Managementtechniken zu erweitern,
» Veränderungsprozesse in der Organisation gezielt zu initiieren, strukturieren und zu gestalten.

PD-Szene - Eintauchen in Kulturdimensionen (240504)

Do. 21.11.2024 18:00 - 21:00 Uhr in Stuttgart
DozentInnen: Natalie Halevy

Treffen wir auf andere Kulturen, beginnen wir unweigerlich Vergleiche anzustellen. Doch worin genau unterscheiden sich Kulturen, wie kann man dieses Gefühl der Andersartigkeit systematisieren? Das Modell der Kulturdimensionen kann als eine Art Landkarte genutzt werden, um potenzielle Unterschiede zu benennen und sich seiner eigenen kulturellen Prägung bewusst zu werden. Gemeinsam wollen wir in diese Dimensionen eintauchen und erspüren, inwiefern sie uns hilfreich sein können.

Kreative Elternarbeit für Beratung,Therapie und Soziale Arbeit (240603)

Do. 28.11.2024 10:00 - 18:00 Uhr in Stuttgart
DozentInnen: Judith Maschke

Unterschiedliche psychodramatische Methoden und viele praktische Anregungen für eine erfolgreiche Elternarbeit (einzelne Elternteile, Elternpaare, Elterngruppen) werden vorgestellt, ausprobiert und eingeübt.

Auch schwer zugängliche Eltern(-teile) werden z.B. durch den kreativen Einsatz intermediärer Objekte oder durch die szenische Bearbeitung der anstehenden Themen erreicht. Bei kulturellen oder sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten können methodisch neue Brücken gebaut werden.
Von der Auftragsklärung bis zur Auswertung ist die aufdeckende und eindrücklich gemeinsame Prozessgestaltung durch das Psychodrama Erlebnis und Bereicherung für alle Beteiligten.

Eigene Fragen und Fallbeispiele sind willkommen.

Vorerfahrung mit Psychodrama wird nicht vorausgesetzt.

Depressive Störungen psychodramatisch begleiten (243111)

Fr. 29.11.2024 (14:30 - 13:00 Uhr) - So. 01.12.2024 in Stuttgart
DozentInnen: Gerda Trinkel

Die Vielfalt der mit „Depression“ bezeichneten Symptomkomplexe ist sehr umfangreich. Die gedrückte Stimmungslage, der depressive Affekt ist der gemeinsame Nenner aller Variationen dieses Krankheitsbildes. Die akute Depression ist oft die Endstrecke konfliktbesetzter oder somatischer Prozesse, auch die genetische Disposition darf nicht außer Acht gelassen werden.
Das psychodramatische Menschenbild des kreativen Menschen sieht den depressiven Zustand als aktive Reaktion, als Indikator aktiver, wenn auch pathologischer Verarbeitung von Konflikten, Traumata und überwältigenden Lebensereignissen. Ein kontinuierlich kleiner werdender Aktionshunger stellt ein wesentliches Charakteristikum bei Depressionen dar.
In diesem Seminar werden umfassende Theorien zur Entstehung dieses Krankheitsbildes, die Möglichkeiten der diagnostischen Erfassung sowie die Grundthemen, mit denen die Betroffenen und ihre Angehörigen konfrontiert werden, aufgezeigt und diskutiert. Ein Schwerpunkt wird auf der Vorstellung des humanistischen psychodramatischen Behandlungskonzeptes und den sich daraus ergebenden Interventionsmöglichkeiten liegen. Es können im Seminar eigene Erfahrungen mit Patient*innen eingebracht und hilfreiche therapeutische Interventionen erprobt werden.

Voraussetzungen für die Teilnahme:
Grundkenntnisse psychodramatische Therapie

Dieses Seminar ist Teil der Kompaktqualifikation "Humanistische Psychotherapie" (zu finden auf Seite ...), kann aber separat gebucht werden.

Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg werden auf Wunsch beantragt. (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro). 

Biographische Verstrickungen (245107)

Fr. 29.11.2024 (14:30 - 14:00 Uhr) - So. 01.12.2024 in Stuttgart
DozentInnen: Peter Wertz-Schönhagen

Unserem Bewusstsein häufig nicht unmittelbar zugänglich ist die Tatsache, dass unsere Erziehungshaltungen
und -methoden geprägt sind von unseren eigenen Erfahrungen in der Kindheit und denen der
Generationen vor uns. Es ist ein feines Gewebe von Empfindungen und oft unbewussten Gefühlen und
Erfahrungen, das uns sowohl in unserer Haltung Kindern als auch unserem »inneren Kind« gegenüber
prägt. Dabei spielt eine Rolle, ob uns Empathie entgegen gebracht wurde und ob es uns auf dieser
Grundlage möglich wurde, Empathiefähigkeit zu entwickeln.
Transgenerational sind wir in Deutschland auch hier mit dem Erbe des Faschismus kollektiv konfrontiert. Wie sehr und wie tief die nationalsozialistische Ideologie vom Umgang mit Säuglingen, Kleinkindern und Kindern uns geprägt hat, soll daher der Schwerpunkt in diesem Seminar sein. Gemeinsam erkunden wir mithilfe psycho- und soziodramatischer Handlungstechniken dieses feine Gewebe von Glaubens- und Haltungsfragen und erproben Möglichkeiten der Veränderung.

Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg werden auf Wunsch beantragt. (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro). 

Gelingende Begegnung gestalten – stabilisierende Momente von Kommunikation in Ze (244212)

Fr. 06.12.2024 (14:30 - 13:00 Uhr) - So. 08.12.2024 in Stuttgart
DozentInnen: Steffen Joas

Gelingende Begegnung ist eine, bei der Menschen ihr Vertrauen ineinander bestätigen oder vertiefen können, ohne dabei konflikthafte Inhalte schlicht abzuwehren oder ‚unter den Teppich zu kehren‚. Um als Mitglieder einer Gemeinschaft unser Vertrauen zueinander und ineinander zu stärken und damit soziale Beziehungen zu stabilisieren, brauchen wir Empathie, Aufrichtigkeit, Klarheit – und nicht zuletzt auch Wissen über die Wirkungsweisen unserer Kommunikation. Das gilt eben insbesondere dort, wo wir Unsicherheiten oder Anfeindungen erleben.

Das Ziel des Workshops ist es, situativ angemessene Lösungsansätze für die Bewältigung kommunikativ herausfordernder Situationen zu erleben und zu reflektieren. Dazu wird die Möglichkeit geboten, an konkreten Beispielen wesentliche Gestaltungselemente gelingender Kommunikation zu erarbeiten, zu sichern und für künftiges Handeln verfügbar zu machen.

Körpersprache – Seelensprache - Humanistische Psychotherapie und Psychosomatik (243112)

Fr. 07.03.2025 (14:30 - 14:00 Uhr) - So. 09.03.2025 in Stuttgart
DozentInnen: Dorothea Ensel

Körper, Seele und Geist bilden eine untrennbare Einheit unseres menschlichen Seins. Seelisches Geschehen ist immer auch körperliches Geschehen und körperliches Geschehen auch seelisches Geschehen. Karlfried Graf Dürckheim bezeichnete die Körper-Seele-Geist Einheit als „Leib“ (Graf Dürckheim 1978). Aktueller wird von „Embodiment“ gesprochen, womit ähnliches gemeint ist: die enge Wechselwirkung von Körper, Psyche und Umwelt (Storch, Cantieni, Hüther und Tschacher 2017). Beide Konzepte sind für die humanistische Psychotherapie von großer Bedeutung, denn das Geflecht wechselseitiger Bedingungen und Entstehungszusammenhänge zwischen Körper und Seele ist so eng und unmittelbar verflochten, dass es oft nicht unterscheidbar ist, was zuerst da war. Der Körper jedoch entgleitet sehr häufig unserer Aufmerksamkeit. Dabei ist der Körper das Haus, in dem wir leben, der Speicher der Biografie, der nicht „vergisst“. Lebensgeschichte ist somit immer auch Körpergeschichte. Neben der Vorstellung verschiedener Konzepte der Psychosomatik wird die Weisheit des Körpers in der Selbsterfahrung erkundet, damit Körperdiagnostik zu einem aktiven Bestandteil der Psychodiagnostik werden kann

Dieses Seminar ist Teil der Kompaktqualifikation "Humanistische Psychotherapie" (zu finden auf Seite ...), kann aber separat gebucht werden.

Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg werden auf Wunsch beantragt. (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro). 

Psychodramatisches Suchtverständnis und kreative Behandlungsmöglichkeiten (243113)

Fr. 04.04.2025 (14:30 - 13:00 Uhr) - So. 06.04.2025 in Stuttgart
DozentInnen: Nikolas Danzinger

Suchterkrankungen gehören zu den großen Herausforderungen unserer Zeit -
ob es sich um substanzbezogene Störungen (z.B. Alkoholismus, illegale Drogen) oder „moderne“ Verhaltenssüchte wie Medienabhängigkeit und Glücksspielsucht handelt. Immer mehr Menschen verlieren sich in ihrer Suche nach Glück, Rausch und Selbstoptimierung oder suchen Betäubung und Weltflucht. Was zu Beginn oftmals als Versuch der Selbstheilung zu verstehen ist, endet meist in Selbstzerstörung. Während Betroffene selbst nicht richtig hinsehen möchten und Reaktanzen entwickeln, schaut das Umfeld ebenfalls weg. Wie kaum eine andere Erkrankung ist Sucht von Schuld und Scham-Gefühlen begleitet.

Neben profunden Einblicken in Suchtformen, Suchtdynamiken und therapeutische Behandlungsmöglichkeiten wird der psychodramatischen Praxis viel Aufmerksamkeit geschenkt. Denn Psychodrama bringt wie kaum ein anderes Verfahren Bewegung in blockierte Situationen, setzt auf kreative Begegnung und ermöglicht Räume der Selbstexploration.

Traumapsychotherapie (243114)

Fr. 06.06.2025 (14:30 - 13:00 Uhr) - So. 08.06.2025 in Stuttgart
DozentInnen: Angelika Eisterer

Menschen, die ein Trauma erlebt haben, leiden häufig unter lange anhaltenden Folgestörungen. Erleben und Symptome sind nachvollziehbare Reaktionen auf eine oder mehrere existentiell bedrohliche Situationen der Vergangenheit, also "normale" Reaktionen auf "abnormale" Situationen. Aufgabe psychotherapeutischer Begleitung ist es, Menschen, die unter einer Traumafolgestörung leiden, zu helfen, wieder in ihre Kraft zu kommen, damit sie ihre Würde wieder spüren, um mit all ihren Anteilen wieder sich selbst, den anderen und der Welt begegnen zu können.

Folgende Basiskompetenzen werden im Seminar vermittelt: Was versteht man unter einem Trauma? Welche Rolle spielt der Körper bei einer Traumafolgestörung? Was ist im Einzelsetting und was im Gruppensetting mit traumatisierten Klient*innen zu beachten? Wie können Selbstheilungskräfte und Ressourcen aktiviert werden? Welche Techniken helfen den Klient*innen sich bei Auftreten von Flash-Backs oder Dissoziationen zu reorientieren?

Kleine theoretische Einheiten mit psychodramatischem Spiel und Übungen in Kleingruppen wechseln sich ab.

Dieses Seminar ist Teil der Kompaktqualifikation "Humanistische Psychotherapie" (zu finden auf Seite ...), kann aber separat gebucht werden.

Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg werden auf Wunsch beantragt. (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro). 

Psychosen aus dem Schizophrenen Formenkreis auf humanistische Weise begegnen (243116)

Fr. 21.11.2025 (14:30 - 13:00 Uhr) - So. 23.11.2025 in Stuttgart
DozentInnen: Sabine Kern

Mit einer aus den Fugen geratenen Welt sind Personen konfrontiert, die von einer psychotischen Episode aus dem schizophrenen Formenkreis betroffen sind. In dieser Zeit verliert der oder die innere Regisseur*in des*der Betroffenen die Oberhoheit über die Selbstregulation, Kausalzusammenhänge können nicht mehr gezogen, das Innere nicht mehr vom Äußeren abgegrenzt werden und die Wahrnehmung lässt die betroffene Person Dinge spüren oder hören, die von anderen als Hirngespinste abgetan werden. Um diesem bizarren Erleben Sinn zu geben, werden oftmals Wahnsysteme aufgebaut, die dem Zerfall der Selbstregulation entgegenwirken sollen.
Aktuelle Theorien zur Entstehung dieses Krankheitsbildes und die diagnostischen Leitlinien werden vorgestellt sowie die Problematiken, mit denen Betroffene und deren Angehörige zu kämpfen haben, diskutiert. Möglichkeiten und Grenzen der psychodramatherapeutischen Behandlung werden ausgelotet. Eigene therapeutische Erfahrungen mit Patient*innen können eingebracht und hilfreiche Arrangements der psychotherapeutischen Behandlung erprobt werden.

Teilnahmevoraussetzungen:
Grundkenntnisse in psychodramatischer Therapie

Dieses Seminar ist Teil der Kompaktqualifikation "Humanistische Psychotherapie" (zu finden auf Seite ....), kann aber separat gebucht werden.

Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg werden auf Wunsch beantragt. (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro). 

Krisen und Suizid (243117)

Fr. 23.01.2026 (14:00 - 14:00 Uhr) - So. 25.01.2026 in Stuttgart
DozentInnen: Ute von Querfurth

Eine Krise ist die Zuspitzung einer Lebenssituation, in der bekannte und gekonnte Bewältigungsstrategien nicht mehr funktionieren. Anlässe dafür können äußere und innere Veränderungen sein, Einbrüche im Lebens- und Selbstkonzept verursacht durch Verluste, traumatische Erlebnisse, Kränkungen, psychische und andere Erkrankungen oder Entwicklungsherausforderungen. Etwas greift für die betroffenen Menschen radikal in ihr Leben, Selbst- und Sinnverständnis ein und kann nicht mehr gemeistert werden. Suizid steht in diesem Kontext häufig für einen letzten Ausweg. Er ist die verzweifelte Antwort auf Sinn- und Beziehungsverlust und gleichzeitig ein Versuch, Ohnmacht zu überwinden, handlungsfähig und selbstbestimmt zu bleiben. Häufig verbergen sich in Suizidphantasien und suizidalem Handeln Lebenswünsche, manchmal aber auch toxische Beziehungsangebote. Das Sterben wird tatsächlich häufig nicht mitbedacht.

Wie kann mit Menschen in diesen existentiellen Krisen eine hilfreiche, unterstützende und annehmende Begegnung gelingen? Wie können im besten Fall Lebensmöglichkeiten eröffnet werden?

In diesem Seminar entwickeln wir mit psychodramatischen Methoden ein vertieftes Verständnis für Suizidalität und Suiziddynamiken. Wir beschäftigen uns mit diagnostischen Einschätzungen, die helfen, den Kontext und die Gefährlichkeit vorhandener Suizidalität einzuschätzen, sowie mit Möglichkeiten der Krisenintervention und Stabilisierung.


Dieses Seminar ist Teil der Kompaktqualifikation "Humanistische Psychotherapie" (zu finden auf Seite ...), kann aber separat gebucht werden.

Fortbildungspunkte der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg werden auf Wunsch beantragt. (Bearbeitungsgebühr 20,00 Euro). 



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